Wandel im Klartext: Nicht die Frösche fragen

Health&Care Management Magazin: Wandel im Klartext.

Wir müssen neu denken, weg von Besitzstandswahrung und weg von der Einbindung der betroffenen Akteure. Jammern hilft nicht weiter, das wird seit Jahren von Kongress zu Kongress praktiziert. Es wird Zeit zum Umdenken. Wie heißt es so schön: Wer den Sumpf trockenlegen will, darf nicht die Frösche fragen.“ Die Frösche sind in diesem Fall die Akteure auf
unserer GKV-Systemgrafik (s. HCM Ausgabe 8/22). Was wäre zu tun?

Eigentlich ist es auf der Makroebene ganz einfach: Jeder Mensch, der erkrankt, kann die überregional angesiedelten ambulanten und stationären Spezialisten finden und sich qualitätsgesicherter Behandlung unterziehen. Es wäre mit – Ausnahme der Hausarzt – und Notdienstversorgung – zugleich die Verabschiedung von pauschal versprochener wohnortnaher Versorgung, die in etlichen medizinischen Fachgebieten ohnehin nicht mehr gegeben ist. Ambulant tätige Fachärzte werden als Gesundheitsdienstleister nicht nach quartalweise gesammelter Krankenscheine bezahlt, sondern dafür, sich und ihr Team weiterzubilden und die Praxis zu festen Zeiten geöffnet halten. Krankenhäuser werden aus der Verantwortung der Bundesländer und
Landkreise entkoppelt und zentral nach medizinischen Fachkompetenzen – bundesweit aufgeteilt – neu strukturiert und ausgestattet. Auch sie werden nach einem Verteilungsschlüssel für Weiterbildung und das Vorhalten qualifizierter medizinischer Topleistunen bezahlt. Das würde dazu führen, dass wir für alle Bereiche bundesweit ausreichende Fachkliniken und Ärzte(-zentren) mit gebündelten Kapazitäten haben. Deren Kompetenz müsste nicht Focus, Stern und Co. „auszeichnen‘, sondern die Patienten und Patientinnen. Der Zugang zu allen medizinischen Kapazitäten steht jedem offen. Allerdings müssen auch die vom Versicherungssystem gedeckten Leistungen neugedacht und strukturiert werden. Einiges kann bleiben, anderes, wie Leistungen rund um das Sehen, muss neu geregelt werden, während aber z.B. medizinisch-technische Leistungen gleich vergütet werden. Der Wettbewerb unter den gesetzlichen Kassen kann über definierte Zusatzleistungen, die über die neu zu strukturierenden Basisleistungen hinausgehen, stattfinden. Die PKV steht dann im Wettbewerb zu den Zusatzleistungen und hätte den internationalen Schutz abzubilden. Auch die PKV müsste künftig vergleichbare Leistungstransparenz in ihren Vertragsbedingungen und der Kalkulationsgrundlage strukturierte Prozesse und qualifiziertes Personal liefern. Dazu mehr in den nächsten Ausgaben von HCM.

Ihr Claus-Dieter Gorr

geschäftsführender Gesellschafter PremiumCircle Deutschland GmbH

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