QTi-Studie Berufsunfähigkeitsversicherung: tatsächliche Leistungsverhalten der BU-Versicherer zeigen gewaltige Unterschiede auf

Die Studienergebnisse wurden im Rahmen des 1. Recht-Symposiums zur Berufsunfähigkeitsversicherung am 28.03.2017 in Frankfurt vor 100 akkreditierten Teilnehmern und Fachjournalisten vorgestellt.

Die ausgewerteten Ergebnisse zeigen eine hohe unternehmensindividuelle Spreizung des Leistungsverhaltens und bestätigen für Verbraucher wie Vermittler eine faktische Orientierungslosigkeit.

Die wichtigsten Ergebnisse im Auswertungsjahr 2014 zeigen eine eklatante Varianz im Leistungsverhalten:

  • Bis zur Hälfte der Anträge werden abgelehnt. Von 16.150 abschließend bearbeiteten Leistungsfällen wurden insgesamt 72,2 Prozent (11.656 Fälle) anerkannt. 27,8 Prozent (4.494 Fälle) wurden abgelehnt. Die unternehmensindividuelle Quote variiert zwischen 55,8 Prozent und 13,9 Prozent der abschließend bearbeiteten Leistungsfälle.
  • Von insgesamt 4.494 abgelehnten Leistungsfällen wurde in 8,7 Prozent der Fälle im Jahr 2014 Klage durch den Versicherungsnehmer/Versicherte Person erhoben.
  • Erfolgsquote der Kläger zwischen null und 83 Prozent. Von insgesamt 169 in 2014 getroffenen erstinstanzlichen Urteilen (LG) gingen 31,4 Prozent zugunsten des klagenden Versicherungsnehmers/Versicherte Person, 68,6 Prozent zugunsten des Versicherers aus. Die unternehmensindividuelle Quote der durch Versicherer verlorenen Prozesse variiert zwischen 0 und 83,3 Prozent.
  • 63,4 Prozent aller abschließend bearbeiteten Leistungsfälle wurden unbefristet anerkannt. Die unternehmensindividuellen Anerkennungsquoten variieren dabei zwischen 36,2 und 83,3 Prozent. Die mit der Anzahl der unbefristeten Leistungsanerkenntnisse gewichtete durchschnittliche monatliche BU-Rente beträgt dabei 795 Euro. Die unternehmensindividuellen durchschnittlichen BU-Renten variieren zwischen 590 und 1.195 Euro.
  • Die mit der Anzahl der abschließend bearbeiteten Leistungsfälle gewichtete durchschnittliche Bearbeitungsdauer bis zum Abschluss eines Leistungsfalls beträgt 95 Tage. Die unternehmensindividuelle durchschnittliche Varianz liegt dabei zwischen 30 und 219 Tagen.
  • Das mit der Anzahl der abschließend bearbeiteten Leistungsfälle gewichtete durchschnittliche Alter bei Meldung eines Leistungsfalles beträgt 45,7 Jahre. Die unternehmensindividuelle Varianz liegt dabei zwischen durchschnittlich 40,4 und 48,1 Jahren.

2014 wurde von den teilnehmenden Versicherern in 6.060 Fällen die BU-Rentenzahlung ehemals unbefristeter Leistungsanerkenntnisse eingestellt.

  • Davon wurden 18,9 Prozent aufgrund einer Nachprüfung Die unternehmensindividuelle Varianz liegt zwischen 39,9 und 4,3 Prozent.
  • Die mit der Anzahl im Jahr 2014 eingestellter unbefristeter Leistungsanerkenntnisse gewichtete vorangegangene durchschnittliche Leistungsdauer bis zur Einstellung der unbefristeten Leistung beträgt 6,5 Jahre. Die unternehmensindividuelle Leistungsdauer variiert dabei zwischen durchschnittlich 3,5 und 9,0 Jahren.
  • Die mit der Anzahl im Jahr 2014 eingestellter unbefristeter Leistungsanerkenntnisse gewichtete durchschnittliche Höhe der vorangegangenen geleisteten monatlichen Berufsunfähigkeitsrenten betrug 672 Euro. Die unternehmensindividuelle Höhe lag monatlich zwischen durchschnittlich 468 und 1.117 Euro.

Kein Versicherer schnitt im Unternehmensvergleich in allen untersuchten Teilbereichen überdurchschnittlich ab. Es konnte allerdings festgestellt werden, dass einzelne Unternehmen in relevanten Teilbereichen konsistent Ergebnisse über dem ermittelten Durchschnitt der teilnehmenden Unternehmen erzielt haben und sich somit deutlich positiv von ihrem Wettbewerb abheben.

Fazit: Das durchschnittliche junge Alter bei Meldung eines Leistungsfalles von 45,7 Jahren untermauert die Notwendigkeit der Existenzabsicherung. Die Fülle unbestimmter Begriffe und unverbindlicher Formulierungen im VVG, den GDV-Musterbedingungen und den unternehmensindividuellen Vertragsbedingungen ermöglichen jedoch die vorliegenden eklatanten Unterschiede im Leistungsverhalten. Die oftmals nicht zur Erhaltung des Lebensstandards ausreichende durchschnittliche BU-Rente unbefristeter Leistungen in Höhe von 795 Euro weisen zudem auf eine deutliche Unterversorgung hin.

Im Rahmen einer Querprüfung wurde festgestellt, dass 12 der 15 Teilnehmer bei vergangenen Produktratings führender Agenturen dennoch deren jeweilige Höchstbewertung erhalten haben.

Kommentierungen und Stimmen zur Ergebnisvorstellung von Vermittlern, Fachanwälten, Leistungsfallregulierern Fachpresse und Politik finden Sie in unserem Video das im Rahmen des 1. Recht-Symposiums zur Berufsunfähigkeitsversicherung aufgenommen wurde.

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